1,7 Millionen unsanierte Gebäude in Österreich
- ronaldgoigitzer6
- Oct 31
- 2 min read
Sanieren statt abwarten – der Altbestand ist Österreichs schlafendes Kapital
1,7 Millionen Gebäude in Österreich sind unsaniert. Das ist keine Statistik, das ist ein Weckruf. Denn in diesen Mauern steckt nicht Vergangenheit, sondern Zukunft – wenn wir sie endlich als das sehen, was sie sind: ein riesiges Nachhaltigkeits-, Wert- und Innovationspotenzial, das brachliegt.
Ein Whitepaper des Beratungsunternehmens M.O.O.CON spricht es offen aus: Wir müssen bestehende Gebäude als strategische Ressource begreifen, nicht als Altlast. Und das stimmt. Sanierung ist längst kein Nischenthema für Idealisten mehr, sondern ein entscheidender Hebel für Wirtschaftskraft, Klimaziele und Standortattraktivität.
Warum passiert trotzdem so wenig?
Weil Sanierung anstrengender ist als Neubau. Sie verlangt Kreativität, interdisziplinäres Denken und die Bereitschaft, sich auf vorhandene Strukturen einzulassen. Da wird nicht einfach geplant, da wird interpretiert, angepasst, neu gedacht.
Aber genau darin liegt ihr Reiz. Wer Bestand saniert, entwickelt Geschichte weiter. Er schafft Räume mit Charakter, die Identität stiften – und oft günstiger, schneller und ressourcenschonender als ein kompletter Neubau.
Sanierung ist kein Ersatz – sie ist die zweite Wachstumswelle
Neubau bleibt wichtig, keine Frage. Wir brauchen ihn, um Wohnraum zu schaffen, Städte zu verdichten und neue Standards zu setzen. Aber die nächste Wachstumswelle der Branche wird aus dem Bestand kommen.
Denn jede gelungene Sanierung reduziert Energieverbrauch, verlängert Lebenszyklen und stärkt den Immobilienwert. Wer das ignoriert, lässt Wertschöpfung liegen – buchstäblich Ziegel auf Ziegel.
Sanierung ist kein Gegenspieler des Neubaus, sondern sein logischer Partner: Der eine schafft Neues, der andere bewahrt und verbessert das Bestehende.
Jetzt ist Leadership gefragt
Sanieren ist nicht in erster Linie ein technisches, sondern ein strategisches Thema. Es geht darum, Unternehmen, Investoren und Kommunen in Bewegung zu bringen. Förderlogik, Risikoabschätzung, Eigentümerstrukturen – all das kann man lösen, wenn der Wille da ist. Was zählt, ist eine klare Haltung:
Die Zukunft entsteht nicht nur auf dem Reißbrett – sie steht längst da. Wir müssen sie nur wieder aufschließen.


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